Land und Leute

Die prächtigsten Rassekaninchen sind gekürt

23. August: Die prächtigsten Rassekaninchen sind gekürt. Für die Preisrichter, die im Rahmen der 48. Jungtierschau des Warnemünder Rassekaninchenvereins M59 rund 190 Stallhasen in 32 Rassen in Augenschein genommen haben, war das kein leichtes Unterfangen. Schließlich haben die Züchter aus Warnemünde, Ribnitz, Gnoin, Satow und Friedrichsruh ihren schönsten Nachwuchs präsentiert. Die Gewinner der Jungtierschau in Verbindung mit der 1. Warnemünder Kreisschau des KV Demmin stehen nun fest: Peter Klein mit Sachsengold und 32/24 Punkten aus dem Warnemünder Verein wurde Vereinsmeister und erhielt den Ehrenpreis der Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, die zugleich Schirmherrin der Veranstaltung war. Zudem präsentierte er den besten Rammler der Schau.

Mit dem Landesverbandsehrenpreis geehrt wurde Jürgen Hakelberg mit Kleinsilber hell und 32/25 Punkten vom Ribnitz-Damgartner Verein. Zudem wurde seine Häsin Kleinsilber hell als die beste der Schau prämiert. Über den Landesverbandsehrenpreis 2 freute sich Erhard Freitag mit Helle Großsilber vom Satower Verein mit 32/24 Punkten. Der Kreisverbandsehrenpreis ging an Gert Hakelberg mit Kleinsilber gelb und 32/24 Punkten vom Ribnitz-Damgartner Verein. Die Ehrenpreise 1 und 2 erhielt die Zuchtgemeinschaft Baumann mit Kleinsilber gelb und jeweils 32/23 Punkten vom Warnemünder Verein.

Wer sich für die kuscheligen Vierbeiner interessiert, der hat dazu noch heute und am morgigen Sonntag ab 10 Uhr die Chance. Die Züchter präsentieren ihren tierischen Nachwuchs in der Ausstellungshalle des Warnemünder Rassekaninchenvereins M59, der übrigens 60 Mitglieder zählt. Die Halle erreicht man über den benachbarten Kleingartenverein Am Moor über den Grünen oder den Weidenweg. Für das leibliche Wohl der Gäste, die auch an einer Tombola teilnehmen und die Veranstalter mit einer kleinen Spende unterstützen können, ist gesorgt. Sabine Schubert

Jugendzüchterin Sarah Neltner mit einem Farbenzwerg rhönfarbig. Foto: Marcus Baumann

Droht eine Versalzung der Wasserversorgung?

12. August: Die Wissenschaftler des Instituts für Ostseeforschung Warnemünde  untersuchten in einer weltweiten Studie Versalzungen an Gezeitenflüssen. Ist die Warnow, die Quelle unserer Wasserversorgung davon eventuell betroffen?.

 Auf Bitte von aalglatt berichtet uns Hans Burchard, Experte für ozeanographische Prozesse über die gerade abgeschlossenen aktuellen Untersuchungen:

Anders als in den Flüssen, die an Küsten mit starken Gezeiten münden, spielen Ebbe und Flut für Warnemünde und die Warnow so gut wie keine Rolle, da die westliche Ostsee die Gezeiten aus dem Weltmeer sehr stark filtert. Daher ist die Vermischung zwischen Salz- und Süßwasser in der Unterwarnow stark unterdrückt, so dass Salzwasser aus der Ostsee in der Regel unabhängig vom Warnowabfluss ungehindert bis zum Mühlendamm in Rostock vordringen kann. Direkt am Mühlendamm haben wir zum Beispiel bei nur vier Meter Wassertiefe am Boden salzhaltiges Wasser gemessen, während das Oberflächenwasser süß war. Statt der Gezeiten spielt aber der Wind in der Warnow eine wichtige Rolle. Bei Südwind wird das süße Oberflächenwasser in Richtung Ostsee getrieben, so dass bodennah salziges Ostseewasser bis zum Mühlendamm nachfließen kann. Bei Nordwind passiert das Gegenteil, süßes Oberflächenwasser wird zum Mühlendamm getrieben, so dass das salzige Bodenwasser aus der Warnow gedrückt wird. Wichtig zu wissen: Der Mühlendamm ist eine Barriere für Salzwasser, so dass der Warnow-Fluss selbst frei von Meersalz bleibt.

Wir erfahren: Keine Bange, die Warnow versalzt nicht. Die Trinkwasserversorgung aus dem Fluss bleibt gesichert.

Interessant für die Warnow-Zirkulation ist auch, dass an der Ostseeküste bei Warnemünde bei östlichen Winden aufgrund der Erdrotation kaltes und salziges Bodenwasser aus der Ostsee an die Oberfläche auftreibt. Daher ist bei schönem Wetter mit östlicher Windlage auch das Badewasser am Strand so kalt. Entscheidend für die Warnow-Zirkulation ist aber der hohe Salzgehalt bei östlicher Windlage, der innerhalb wenigen Stunden von 0.8 % auf 2 % ansteigen kann.

Der Warnemünder Wissenschaftler Hans Burchard Foto:privat

Bauarbeiten gehen weiter - Baustopp aufgehoben

7.8. Heute Vormittag trafen sich alle, die an der Baustelle in der Heinrich-Heine-Straße beteiligt sind gemeinsam mit einer Richterin aus Schwerin und den Warnemünder Gewerbetreibenden, die eine Klage über Baustopp eingereicht hatten. (siehe aalglatt Land und Leute vom 5.8.)

Nach einer ausführlichen Diskussion über Für und Wider des Baustopps, nach Betrachtung aller Details, die das Stilllegen der Baustelle mit sich gebracht hat und noch bringen wird, legte die Richterin den Klägern nahe, die Klage zurück zu ziehen.

So geschah es dann auch.

Am Bauabschnitt in der Heinrich-Heine - Straße wird nun am 11. August die Arbeit wieder aufgenommen.

Voraussichtlich dauert die Fertigstellung acht Wochen, ganz nachdem, was sich im Bauraum eventuell noch alles ergeben könnte, erklärt der Pressesprecher der Stadtwerke Rostock AG Alexander Christen.

Dieser Ausbau des Fernwärmenetzes im Ostseebad, soll bis zum Jahr 2035 insgesamt mit der Hansestadt eine flächendeckende und nachhaltige Energieversorgung gewährleisten.

Dazu wird es bis ins Jahr 2027 noch viele Einschränkungen für den Bürger und den Straßenverkehr in Warnemünde geben.

Detaillierte Informationen und Zeichnungen über Sperrungen sind im Internet einsehbar unter SWRAG.de/Baustellen Warnemünde

Monika Kadner

Gewerbetreibende bangen um ihre Existenz

5. August: Es sitzt sich erholsam, ruhig, mit unendlich viel abstrakter Installation, die sich durch Gitterzäunen darstellt, mit aufgerissenen Straßenbelägen, Schotter gefüllten Baugruben und immer wieder anders farbigen Zäunen.Die Ruhe, entspannt in der Sonne sitzend, mit einem Espresso in der Hand vor Guidos Coffee Bar, ist erzwungen.

Ladenbesitzer, Gewerbetreibende um den Kirchenplatz herum, die Mühlenstraße und Heinrich-Heine-Straße, haben Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger an den wunderschönen runden Holztisch ins  Einrichtungshaus SIEGL eingeladen, weil die Probleme vor ihrer Haustür eskalieren.

Sie wollen nicht nur über ihre sie selbst erschreckende Situation eines massiven Umsatzrückganges schimpfen. Sie möchten lösungsorientiert über die massiven Baumaßnahmen in ihrem Bereich sprechen. Reden darüber, dass ASA Bau, der für die Stadtwerke tätig ist, mit lebensfernem Blick und ohne direkte Kommunikation mit den Betroffenen und was noch prekärer ist, ohne weiter führende  baurechtliche Genehmigung, die nämlich nur bis Februar lief, in der Hochsaison weiter gebaut und für ein erschreckendes Chaos im Ort gesorgt hat. Nicht die Warnemünder allein schütteln die Köpfe. Nein! Touristen bleiben aus, reisen aus den Ferienwohnungen früher ab.

Eindeutiger Tenor der Gesprächsrunde: Warnemünde soll jederzeit eine schöne Gegend bleiben. Wir leben mit unseren Geschäften, mit gepflegter Gastronomie, mit den  Vermietungen unseren Traum, der uns gerade von außen kaputt gemacht wird.

Guido Eicher versucht, die aufgeheizte Stimmung ein bisschen zu glätten: „Ich bin für Fernwärme und verstehe, dass gebaut werden muss. Aber ist das in der Hochsaison zwingend? Bauen bringt immer Probleme, doch miteinander zu reden und sich abzustimmen ist immer besser, als gegeneinander zu arbeiten.“

Die Oberbürgermeisterin hörte den Gesprächen zu und unterstrich die Bedeutung des Existentiellen für jeden Bürger der Stadt. Dazu gehören natürlich Sensibilität und Verständnis im Miteinander. Auch, dass der Ortsbeirat und der Verkehrsausschuss, die sehr gut informiert waren, mal direkt mit den Betroffenen das Gespräch suchen, denn dieser Kreis ist in Warnemünde innerhalb einer halben Stunde ablaufbar. Keine Adressenkartei ist nötig.

Sie erklärte, dass die Ämter der Stadt vorab eine intensive Koordinierungsarbeit geleistet haben. Durch das Baugeschehen konnte das in dem Maße nicht eingehalten werden. Sie wird versuchen, in dieser prekären Situation Lösungen zu finden und anzubieten, mit denen Anwohner und Bauarbeiter kompromissbereit leben können. Eva Maria Kröger fing mitten auf der Baustelle in dieser offenen Gesprächsrunde gut hinhörend die Probleme der Warnemünder Gewerbetreibenden ein.

Aalglatt wird weiter berichten. Monika Kadner

         

Die offene Gesprächsrunde mit OB Kröger (3. v. r.) zum Verkehrschaos im Ostseebad. Foto: mkad

Der Juli 2025 war erheblich zu nass

Einen Witterungsrückblick der Wetterstation Warnemünde gibt der Dipl.-Ing. für Meteorologie Rudolf Kemnitz

War das etwa ein Sommermonat? Was sagen die Daten?

An der automatisierten Wetterstation in Warnemünde kam es zum Monatsende bei einigen Parametern zu Datenausfällen, die leider noch nicht ergänzt werden konnten. Daher können einige Werte vorerst nur als Schätzung angegeben werden. Dennoch können wir feststellen:

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,1 Grad war der Juli auch wieder zu warm und überstieg das langjährige Soll um 2,3 Grad. Gleich zu Monatsbeginn wurde am 2. Juli das Maximum von schon extrem zu bezeichnenden 36,0 Grad gemessen. Dieser Wert markiert den viertwärmsten Tag in der Warnemünder Wettergeschichte. Der Rekord liegt bei 38,4 Grad und wurde am 20 Juli 2022 gemessen.

Dennoch: Gefühlt war es kühler. Lag das vielleicht am vielen Regen?

Möglich. Denn es gab mit ca. 125 l/m² überaus viel Niederschlag, sodass der Durchschnittswert von 71,3 l/m² um 75 Prozent übertroffen wurde. Der größte Teil dieser Summe fiel mit heftigen 44,1 l/m² am 21. Juli. Tagessummen in dieser Größenordnung kommen nicht allzu häufig vor, wenn auch die bisher höchste Tagesmenge von 111,4 l/m² vom 22. Juli.2011 noch ein gutes Stück entfernt liegt.

Sind die Sonnenanbeter auf ihre Kosten gekommen?

Die Sonnenscheindauer lässt sich mit gut 200 Stunden leider nur schätzen und dürfte in etwa auf dem Niveau des langjährigen Solls von 233,7 Stunden liegen.

 

 

Traditionsschiffe zur Hanse Sail: die Flotte wird kleiner

30. Juli: Die wichtigsten Gäste der 34. Hanse Sail sind die über 120 Schiffe. Einige der Traditionssegler sind schon über 100 Jahre auf den Meeren unterwegs. Doch wie lange können sie noch fahren? Für die Schiffe gelten Sicherheitsregeln, die nicht immer leicht zu erfüllen sind – einer von vielen Gründen, warum die Flotte auf den Meeren kleiner wird.

Wir schreiben das Jahr 1889. Auf einer Werft im Alten Land bei Hamburg wird ein Fischereifahrzeug gebaut, das den Namen „Landrath Küster" erhält. Es ist gut 20 Meter lang und gilt heute als Deutschlands ältester Hochseekutter. Er war jahrzehntelang auf der Nordsee unterwegs und landete irgendwann in Holland. In den 1990er Jahren wurde der Zweimaster in den Originalzustand zurückversetzt und ist nun auf Tagesfahrten unterwegs, nimmt an Hafenfesten und anderen Veranstaltungen teil. „Wenn die Maschine aus ist und wir segeln, sind wir lautlos und klimaneutral unterwegs", schwärmt Kapitän Thees Fock. „Das ist ein besonderes Gefühl und macht uns und unseren Gästen viel Freude." Aber an Bord des 136 Jahre alten Schiffes, das auch in diesem Jahr wieder zur Hanse Sail kommt, sind noch nicht alle Fragen hinsichtlich der gesetzlichen Sicherheitsvorgaben geklärt. Fock nennt ein Beispiel: „Wir haben Stahldrähte verbaut, die nach klassischer Methode behandelt wurden, nämlich mit Leinöl und Wurzelteer. So halten sie 40 oder 50 Jahre. Nun sind wir aber gezwungen, diese nach fünf Jahren gegen Drähte aus modernerem, aber nicht so gutem Stahl auszutauschen."

Man merkt, wenn es brennt

Ein weiteres Beispiel: „Die vorgeschriebenen Anlagen zur Brandmeldung und Brandbekämpfung sind für Traditionsschiffe oft viel zu groß dimensioniert. Auf einem 20-Meter-Schiff merkt man auch so, wenn´s brennt." Da fehle es dem Gesetzgeber an Augenmaß, meint Fock. Er sieht in dieser Konsequenz eine Gefahr: „Wenn das weiter so durchgesetzt wird, müssen immer mehr Schiffe stillgelegt werden."

Die gesetzlichen Vorschriften für die Sicherheit an Bord sind in Deutschland seit 2018 wesentlich strenger als in anderen Ländern – wenn ein Schiff sie nicht erfüllt, darf es nicht mehr aufs Meer. Das sogenannte Traditionsschiffs-Zeugnis muss alle fünf Jahre erneuert werden. Darin geht es in erster Linie um die bauliche Sicherheit und um die Rettungsmittel an Bord. „Die alten Schiffe sind ja meist aus Holz. Das sind ganz andere Bedingungen als bei modernen Stahlschiffen", erklärt Nikolaus Kern, Vorstandsmitglied der Gemeinsamen Kommission für historische Wasserfahrzeuge (GSHW), der auch selbst als Kapitän auf Segelschiffen unterwegs ist.

Deutsche Schiffe mit Wettbewerbsnachteil

Deutsche Traditionsschiffe hätten einen Wettbewerbsnachteil, etwa gegenüber den holländischen Schiffen, sagt Kern. In den Niederlanden gelten viele dieser Schiffe als Gewerbebetriebe, werden oft komplett neu aufgebaut und erfüllen deshalb von vornherein alle Auflagen.

Die Besatzungen auf den meisten deutschen Traditionsschiffen sind ehrenamtlich unterwegs. „Oft wird es schwierig, genug Helfer zu finden, die die Schiffe am Leben erhalten", sagt Nikolaus Kern. Carolin Pries vom Hanse Sail Büro ergänzt: „Zudem ist es für die holländischen Betreibenden einfacher, Kredite für ihre Schiffe zu bekommen. Die Eigner dürfen Gewinne erzielen." Deutsche Schiffe müssen privat oder unter Regie eines Vereins fahren. „Sie dürfen nur mit Ausnahmefällen mehr als zwölf Personen mitnehmen, etwa bei maritimen Festen. Insgesamt rechnet sich das aber oft nicht."

Unterstützung durch die Hanse Sail

Grundsätzlich sieht Nikolaus Kern die Situation der deutschen Schiffe aber nicht als gefährdet an. „Es ist nicht einfach, aber ich sehe, wie sehr viele Menschen dafür arbeiten, die Schiffe in Fahrt zu halten. Das macht Mut". Zudem arbeite die GSHW an einer Stiftung, um die Schiffe bei baulichen Maßnahmen zu unterstützen. Allerdings seien diese Bemühungen durch den Regierungswechsel zurückgeworfen worden. „Wir sind auf einen vernünftigen Weg, aber es wird sicher noch ein bis zwei Jahre dauern."

Die Leiterin des Hanse Sail-Büros, Bettina Fust, weiß von vier Schiffen, die in diesem Jahr nicht nach Rostock kommen können. „Viele der Eigentümer haben mittlerweile ein hohes Alter erreicht, trauen sich die vielen notwendigen Ausfahrten mit Gästen nicht mehr zu, scheuen die Abnahme für das Traditionsschiffzeugnis oder finden keine Nachfolger für ihre Schiffe", sagt Fust.

Ein unwiederbringlicher Verlust?

Ein Beispiel ist das Schicksal der ETHEL VON BRIXHAM. Seit fast drei Jahrzehnten kommt das Schiff jedes Jahr für die Hanse Sail nach Rostock. „Das war immer ein Höhepunkt. Die Stadt und die Menschen haben uns jedes Mal herzlich empfangen", sagt der Eigner Gerhard Bialek. Aktuell liegt die ETHEL VON BRIXHAM aber ohne Traditionsschiffzeugnis in Kiel und darf nicht zu Gästefahrten starten. „Ich suche seit Monaten jemanden, der das Schiff übernimmt und für die Zukunft fit macht", sagt Bialek. Bis Oktober wolle er noch versuchen, einen neuen Eigner für die „ETHEL" zu finden. Danach drohe die Verschrottung. Der Gedanke tue weh, denn damit würde das 1890 gebaute Schiff unwiederbringlich verloren gehen, „doch die laufenden Kosten für z.B. den Liegeplatz in Kiel kann ich mir so nicht weiter leisten", sagt Bialek.

In Zukunft auf der Hanse Sail

In Rostock tue man viel, um es den Schiffen vor Ort einfach zu machen. „Wir erheben keine Liegegebühren, unterstützen mit der Vermittlung der Ausfahrten, bieten Events zum Netzwerken und dank des Hanse Sail Vereins persönliche Ansprechpersonen in Form von Schiffsbetreuenden", sagt Bettina Fust. Der Erhalt der Traditionsschiffe ist auch für die Pflege des maritimen Erbes in Form von Veranstaltungen wie der Hanse Sail wichtig. Und Fust ist sich sicher: „Wir werden diese Kulturgüter auch in Zukunft noch in Rostock erleben." Dafür sind aber auch neue Ideen gefragt. „Das Angebot wird exklusiver. Aber vielleicht kommen in vielen Jahren noch andere Schiffe zu uns, die die noch fahrenden Traditionsschiffe bei den Ausfahrten begleiten. Dann könnten Gäste der Sail diese alten Segler selbst dann noch auf dem Wasser erleben, wenn es weniger geworden sind."

 

 

 

 

 

Im Gedenken an Gerhard Lau

Der Leuchtturm – eines der Wahrzeichen von Warnemünde. 34  Meter hoch, fest  in Stein gemauert, mit zuverlässiger Kennung für  Seefahrer. Das war „sein“ Turm!  Verbunden ist dieser Turm seit 1991 mit seinem Namen, Gerhard Lau.

Wie schon im 19. Jahrhundert war das mit den Rostockern auch in der Neuzeit sehr verquer, das Warnemünder Wahrzeichen für Besucher herzurichten und diese nach 134 Stufen in die Höh zum Staunen zu bringen. Der Name Lau erschreckte die Stille in Amtsstuben. Doch dieser Lau war stark, intelligent und als Denkmalpfleger dieser Hansestadt musste er wohl oder übel vorgelassen und angehört werden. Nichts half. Wirklich nichts?  Die listige und aufgehende Idee war, einen „Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V.“ zu gründen.  Wie es weiterging, weiß jeder Warnemünder.

Zuverlässig öffnet dieses Denkmal, dieses Wahrzeichen unseres Ortes, seit 1994 seine Türen für Einheimische, Touristen -  und auch Seefahrer. Zuverlässig, ohne Lamentieren, ohne Werbung, hatte Gerhard Lau aus einer Handvoll Turmbegeisterter eine Armada gemacht. Es war allein sein bescheidenes, direktes Auftreten, seine Ehrlichkeit und Freundlichkeit, die jedem entgegenschlug, wenn er wieder aus seiner Schatzkiste eine neue  Idee vorschlug, die man vielleicht umsetzen könnte.... Einen Tidingsbringer? Leuchtturm in Flammen? Adventssingen?  Turmhochzeiten?

Es ist an dieser Stelle nicht alles aufzuzählen, wo Gerhard Lau seine Handschrift, seine Zeichnungen zu Schriftsätzen  hinterließ – immer hielt er sich im Hintergrund – aber es war unverkennbar, dass hier Lau seine Hände im Spiel hatte!

In der vorigen Woche verstarb er kurz vor seinem 89.Geburtstag.Ich habe diesen Mann mit seiner Frau Hildi an seiner Seite verehrt. Er lehrte, wie ehrenamtliches Tun Spaß macht, wie das ein Jungbrunnen sein kann. Eine Ermunterung für Geist und Seele und was damit alles zu schaffen ist. Wieviel Glück, ja Liebe und Achtung  damit mit Zins und Zinseszins zurückkommen – ohne Taler im Portemonnaie. Das hat Gerhard Lau erfahren und alle, die es ihm gleich taten.

„Seinen“ Turm gab er vor Jahren in verlässliche, in gute Hände. Weit über eine Millionen Euro  sind in all den Jahren aus den Eintrittsgeldern erwirtschaftet worden und an 105 Einrichtungen zur Förderung von Kultur, den Denkmalbereich und für humanitäre Anliegen weitergereicht worden.  Und die Autoren und Herausgeber des Tidingsbringers arbeiten derzeit an der 30.Ausgabe. Das Turmleuchten, wie es jetzt umbenannt werden musste, zieht nach wie vor am 1. Januar Zehntausende Gäste aus Nah- und Fern an. Klar, üben die Kinder wieder Weihnachtslieder und warten am 1. Adventssonntag auf Knecht Ruprecht, der vom Turm Schokolade für sie verteilt. Nur wer heiraten wird, ist noch nicht abzusehen.

Das Wahrzeichen Warnemündes , der Leuchtturm, ist untrennbar mit diesem schaffensfrohen Gerhard Lau verbunden. Noch neulich hat ihn seine Familie - die er nicht mehr erkennen konnte – zu einem Ausflug aus dem Pflegeheim abgeholt. Der Warnemünder Leuchtturm war in strahlende Sonne gehüllt. Er blinzelte mit einem Auge. Ob er „seinen“ Turm erkannt hat…

Besser als Albert Schweitzer kann ich‘s nicht sagen: „Das einzige Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“ Aber ich weiß, so hätte sich mein langjähriger Freund Gerhard ebenso verabschiedet. Monika Kadner 

Ps: Wer Gerhard Lau ehren möchte, wird dazu  voraussichtlich im Oktober Gelegenheit haben.  

   

 

     

Gerhard Lau (im Rollstuhl) bei seinem letzten Ausflug zum Leuchtturm mit seiner Frau Hildi und seinen beiden Söhnen Stephan (l.) und Michael (r.) . Foto: privat

In der Vielfältigkeit aufeinander zugehen

Stephan Fey wird Warnemündes neuer Pastor

26. Juli: Ab 1. Oktober 2025 hat Warnemünde ganz offiziell einen neuen Pastor. Zuvor wird Stephan Fey am 28. September um 14 Uhr von Pröpstin Sabine Schümann aus Parchim während eines Gottesdienstes in unserer Ev.-Luth. Kirche in seinen Dienst eingeführt. „Darauf freue ich mich schon sehr“, sagt der 50-Jährige, der bereits ab 9. September die Urlaubsvertretung für Warnemündes langjährigen Pastor Harry Moritz, der in den Ruhestand geht, übernimmt.

Wer ist der Mann? Wo war er zuvor tätig? Was möchte er in Warnemünde bewirken? Aalglatt-Redakteurin Sabine Schubert hat sich mit Stephan Fey in einem Warnemünder Café getroffen und ihm diese und andere Fragen gestellt.

Aufgewachsen im katholischen Münsterland war er bereits als Kind und Jugendlicher aktiv in seiner Kirchengemeinde. „Dort habe ich Pastoren kennen und schätzen gelernt, die sich für schwächere Menschen und für die Verkündigung des Evangeliums eingesetzt haben. Sie waren für mich Vorbilder“, bekennt Fey. Als 15-Jähriger ist er in das Internat einer Klostergemeinschaft gegangen, wo der Rektor seine Fähigkeiten und Talente förderte. Dort strebte er das Abitur an, lernte den Beruf eines Kochs und trat in die Ordensgemeinschaft ein. Nach dem Noviziat in Hünfeld studierte er ab seinem 26. Lebensjahr Theologie im Ahrtal und in Vallendar bei Koblenz. 2006 folgte seine Weihe zum Diakon, 2007 zum Priester. Zuvor hatte er bereits mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und große Veranstaltungen für diese organisiert. „Es war eine spannende Zeit“, erinnert er sich gern zurück. Also eine Biografie ohne Wenn und Aber?

Nein. Denn auch für den jungen, erfolgreichen Priester kam die Zeit, als er wichtige Entscheidungen treffen musste. „Weil viele Dinge nicht mehr mit meinem Leben übereinstimmten“, sagt Fey, dessen Herz seit seinem 20. Lebensjahr einem anderen Mann gehört. Beide sind 2015 aus der katholischen Kirche ausgetreten, standen praktisch in der Mitte ihres Lebens vor dem Nichts, mussten einen Neuanfang starten. Eine Freundin stellte den Obdachlosen glücklicherweise in der Oberpfalz eine Wohnung zur Verfügung. Durch diverse Weiterbildungen wurde er als Sozialpädagoge anerkannt und so kümmerte er sich ab sofort um unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Er und sein Ehemann sind der Evangelisch-Lutherischen Kirche beigetreten, haben sich in mehreren Landeskirchen beworben. Die Entscheidung musste getroffen werden zwischen Bayern und Mecklenburg. „Wir haben uns für Mecklenburg entschieden und sind nach Feldberg gegangen. Hier standen wir vor der Herausforderung, aus vier Kirchengemeinden eine zu fusionieren“, erinnert sich Fey. Er, sein Mann und eine Pastorin waren unterwegs in einem 450 Quadratkilometer großen Gebiet mit 26 Kirchen und 22 Friedhöfen, ein Gebiet, in dem 1600 Gemeindeglieder zu Hause waren. „Wir waren sehr viel unterwegs, besuchten die Menschen zu Hause, haben mit ihnen das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen geteilt“, denkt der 50-Jährige gern an diese Zeit zurück. Schließlich wieder eine neue Herausforderung: Sein Mann, Dirk Fey, wurde 2022 zum Propst im Ev.-Luth. Kirchenkreis Mecklenburg mit Sitz in der Propstei Rostock gewählt. Ein Umzug nach Rostock stand an. An der CJD Christophorus Schule fand er eine neue Aufgabe als Schulpastor. Als er hörte, dass der Warnemünder Pastor Harry Moritz in den Ruhestand geht, traf er sich mit ihm. „Er hat über seine Arbeit und die Menschen in Warnemünde gesprochen. Er hat mich begeistert. Deshalb habe ich mich beworben“, bekennt Stephan Fey. „Ich freue mich auf diese Arbeit, darauf, die Menschen hier kennen zu lernen. Und ich möchte von Gottes Botschaft erzählen, da sein für alle. Ich stehe für Vernetzung derer, die kirchlichen Glaubens sind und jenen, die nicht konfessionell gebunden sind. Denn in unserer Vielfältigkeit gilt es aufeinander zuzugehen. Gerade angesichts der Lage in der Welt, halte ich das für sehr wichtig“, sagt der Theologe. 

 

Stephan Fey wird am 28. September von Pröpstin Sabine Schümann in sein Amt als Warnemünder Pastor eingeführt. Foto: susa

Geballte Ladung Ostsee-Wissen im IOW

4. Juli: Schon immer war das Institut für Ostseeforschung Warnemünde irendwie im Kurpark versteckt. Strand, Warnemünder Verkehrssituation, Touristenströme, Verhinderung von Bausünden, Segeln, Volleyball…. all das und mehr waren und sind präsenter und wichtiger in den Gesprächen der Warnemünder Bürger.

Doch dieses IOW mit seinen 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den 26 Forschungsgruppen versteckt sich nicht für Warnemünder, die über ihren Tellerrand hinausgucken möchten. Die Redaktion aalglatt berichtete bereits, dass die Warnemünder Abende wieder stattfinden in diesem Jahr.

Gestern um 18.30 Uhr war zum Auftakt der Veranstaltungsreihe der Vortragsaal des Instituts bestens gefüllt. Mit einer geballten Ladung Wissen zog der Institutsdirektor Prof. Dr. Oliver Zielinski die Zuhörer in seinen Bann, als er wissenswerte und äußerst spannende Einblicke in die vergangene und aktuelle Entwicklung der Ostsee gab. Er spannte einen großen Bogen der Populärwissenschaft und Information für die neugierigen Zuhörer.

Es folgen nun jeden Donnerstag in diesem Sommer acht detaillierte Vorträge einzelner Wissenschaftler des IOW. Sie erfahren, was es mit dem Steinwall auf sich hat, der in 21 MeterTiefe zehn Kilometer vor Reriks Küste gerade entdeckt wurde, oder wie die Forscher mit der über 7000 Jahre alten Kieselalge umgehen, die zum Leben erweckt werden konnte.

Gestern wurde sehr aktuell wieder deutlich, dass hier in Warnemünde mit den unterschiedlichsten Methoden der Wissenschaft geforscht wird zum Schutz der Umwelt, mit direktem Einfluss auf Unternehmen, auf die Gesellschaft, die aktuelle Politik und tatsächlich festgeschrieben im Koalitionsvertrag der derzeitigen Regierung. Warnemünde ist eben nicht nur Strand und Sonne und Tourismus! Warnemünde ist ebenso ein Brennpunkt der Wissenschaft. Monika Kadner      

 

Haushaltslöcher nicht stopfen zu Lasten der Umwelt

27. Juni: Die Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsschutzgebiets Diedrichshäger Land kritisiert scharf einen Antrag von CDU, FDP und Die LINKE in der Rostocker Bürgerschaft. Ziel ist, der kommunalen Wohnungsgesellschaft WIRO ein Mandat zu erteilen, um ein rund 35 Hektar großes Areal im Landschaftsschutzgebiet zu erwerben und als Wohngebiet zu entwickeln.

„Was hier als zukunftsorientierte Stadtentwicklung verkauft wird, ist in Wahrheit ein Bruch mit den Prinzipien nachhaltiger Stadtentwicklung und ein Versuch, schleichend ein einzigartiges Schutzgebiet zu opfern“, warnt Dr. Wolf Fröhlich, Sprecher der Bürgerinitiative. „Zum dritten Mal binnen weniger Jahre wird versucht, diese ökologisch wertvolle Fläche in Bauland umzuwandeln – trotz klarer Ablehnung durch Bürgerschaft, Fachämter und Einwohnerschaft.“

Bereits 2017 und 2020 scheiterten ähnliche Vorstöße: Über 36.000 Menschen unterzeichneten eine Petition, über 9.000 ein Bürgerbegehren. Auch Ortsbeirat und Bürgerschaft lehnten eine Bebauung ab. Die Fläche liegt vollständig im seit 1966 bestehenden Landschaftsschutzgebiet. Sie erfüllt wichtige ökologische, klimatische und touristische Funktionen, dient als Frischluftkorridor, Rastplatz für Zugvögel und Lebensraum für geschützte Arten, ist Quellgebiet des Diedrichshäger Baches und wird nachhaltig als Dauergrünland bewirtschaftet. „Die geplante Entwicklung durch die WIRO ist nicht nur ökologisch, sondern auch demokratisch bedenklich“, so Fröhlich. „Es geht hier offenkundig darum, Haushaltslöcher zu stopfen – obwohl Fachämter klar von einer Bebauung abraten.“

Die Bürgerinitiative verweist auf die aktuellen Planwerke der Stadt, die alle unter breiter Bürgerbeteiligung entwickelt wurden: Das 2024 beschlossene Umwelt- und Freiraumkonzept (UFK) sowie der Landschaftsplan weisen die Fläche als besonders schützenswerte Biotopverbundfläche aus. Auch in keinem der städtischen Zielszenarien zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist eine Bebauung vorgesehen. Dr. Fröhlich weiter: „Was sind demokratische Entscheidungen noch wert, wenn sie beliebig revidiert werden können? Wer Vertrauen in politische Prozesse erhalten will, darf demokratische Voten nicht immer wieder zur Disposition stellen. Politische Beschlüsse, vorallem wenn sie auf intensiver Bürgerbeteiligung basieren, brauchen Verlässlichkeit.“ Ein Bebauungsplan gegen die Meinung der Bevölkerung, gegen Fachämter und frühere Beschlüsse der Bürgerschaft wäre ein fatales Signal: Dass Beteiligung letztlich bedeutungslos ist und Naturschutz nach Kassenlage funktioniert. Das darf nicht passieren! Auch städtebaulich sei das Vorhaben fragwürdig: Die Fläche liegt außerhalb geschlossener Siedlungsstrukturen, ist schwer erschließbar – eine ÖPNV-Anbindung kaum realisierbar.

Entstehen würde teurer Wohnraum, den sich die allermeisten Rostocker nicht leisten können. „Wir wissen, dass bezahlbarer Wohnraum gebraucht wird“, sagt Fröhlich. „Doch Einfamilienhäuser in exklusiver Lage helfen nicht denen, die dringend bezahlbaren Wohnraum suchen.“

Die wenigen vorgebrachten Argumente seien rein wirtschaftlicher Natur. Doch: „Bauleitplanung darf kein Mittel zur Haushaltskonsolidierung sein. Wer heute Schutzgebiete opfert, um kurzfristige Einnahmen zu erzielen, handelt weder sozial- noch generationengerecht.“

Die Bürgerinitiative ruft Bürgerschaft und Oberbürgermeisterin auf, den Antrag abzulehnen, demokratische Beschlüsse zu respektieren und das Diedrichshäger Land dauerhaft zu schützen. „Wir stehen nicht allein. Viele Rostocker wollen, dass Natur- und Landschaftsschutzgebiete erhalten bleiben – für uns, für kommende Generationen und für eine lebenswerte Stadt, so Fröhlich abschließend.

 

 

 

Sommerpause: Baustopp in der Rostocker Straße

26. Juni: Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnittes des Bauvorhabens in der Rostocker Straße wird die Straße vom 1. Juli bis einschließlich 31. August wieder vollständig befahrbar sein, informiert die Nordwasser GmbH. Im selben Zeitraum werden die Bauarbeiten im nordwestlichen Bereich der Johann-Sebastian-Bach-Straße unter Vollsperrung fortgeführt. Die entsprechende Verkehrsführung ist vor Ort ausgeschildert.

So geht es nach der Sommerpause weiter

Ab September beginnt der zweite Bauabschnitt zwischen der Zufahrt zum Biomarkt und der Kreuzung zur Fritz-Reuter-Straße. Daran schließen sich zwei weitere Bauabschnitte an, die sich über die Kreuzung Johann-Sebastian-Bach-Straße bis zur Höhe Rostocker Straße 21 erstrecken. Während der Bauzeiten sind abschnittsweise Vollsperrungen notwendig. Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich im April kommenden Jahres abgeschlossen sein.

Mehrere Maßnahmen werden gleichzeitig umgesetzt

Als gemeinsames Projekt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, den Stadtwerken Rostock und Nordwasser können mehrere notwendige Maßnahmen gebündelt werden. Nordwasser erneuert auf gut 300 Metern das gesamte Trinkwassersystem. Darunter fällt eine für die Versorgung des gesamten Stadtteils wesentliche Haupttransportleitung, die aufgrund ihres altersbedingten Zustandes sanierungsbedürftig ist. Zudem werden Versorgungsleitungen optimiert, zugehörige Hausanschlüsse angepasst und Schmutz- sowie Regenwasserkanäle neu gebaut. Nordwasser führt diese Baumaßnahme im Auftrag des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes durch; die Investitionssumme beträgt rund 1,2 Millionen Euro, informiert Dr. Bettina Kalnins, Leiterin Public Relation der Nordwasser GmbH.

Die Stadtwerke Rostock werden zeitgleich die Fernwärmeerschließung in der Rostocker Straße sowie in den Kreuzungsbereichen der Fritz-Reuter-Straße und der Johann-Sebastian-Bach-Straße umsetzen. Die Stadt Rostock, vertreten durch das Tiefbauamt, wird im Anschluss an die Tiefbauarbeiten die Straßendecke erneuern.

Mit der Durchführung der gesamten Baumaßnahme wurde TIAS Tiesler Tief- und Hochbau GmbH aus Waldeck im Ergebnis einer europaweiten, öffentlichen Ausschreibung beauftragt.

 

 

 

Ausflugs-Tipps

Verlaufen im schönsten Wald vor unsere Haustür

3. August 2025: Gerade an solchen Tagen, wo nicht unbedingt der Strandkorb lockt, zieht es mich immer wieder in den schönsten Wald vor unserer Haustür – die Rostocker Heide.  Schon als Schüler lernten wir, dass Fürst Borwin das Waldgebiet Rostocker Heide an die Stadt wegen klammer Kassen im Jahr 1252 an die Stadt Rostock verkaufte – aber dadurch einer der größten zusammenhängenden Stadtwälder tatsächlich bis heute erhalten geblieben ist.

Abgestiegen vom nostalgisch anmutenden Raddampfer am Anleger Schnatermann,  geht’s nun auf den altbekannten Wegen in Richtung Warnemünde. In großen Zeitabständen ab und an ein trainierender Radfahrer, viele, viele Pferdeäpfel, die von Kutschfahrten zeugen, am Wegesrand Aufbrüche von Schweinen, die nach Würmern unter der Grassode gesucht haben und große Fährten ins Dickicht.

Eine wohltuende Stille. Vielleicht haben Touristen dieses einsame Landschaftsschutzgebiet ja noch nicht so für sich entdeckt…

Nächster linker Abzweig, die Holzbrücke über das Schilfgebiet. Mein Enkel freut sich schon, hatten wir dort doch morgens vor einigen Jahren einen neugierigen Frischling getroffen, für den allerdings unser Klatschen kein Beifall war, sondern die Aufforderung zur Bache zurück zu kehren. Enttäuschung -  die Brücke gibt es für Fußgänger nicht mehr. Zum Glück hat das Stadtforstamt bereits auf dem Hauptweg, als wir abbiegen wollen, darauf hingewiesen.

Weiter auf dem breiten Weg mit der Fahrspur. Die originell geschnitzten Wegweiser weisen die groben Richtungen. Plasteschilder zeigen die Wegrouten für Reiter und Thalasso-Freunde – ohne verbale Zielangaben. Wo nun aber ist der Weg nach Warnemünde? Zum Anleger des Dampfers?

Mit 61 Kilometern Wanderwegen in der Heide klopft sich das Forstamt symbolisch auf die Schulter... Wir laufen und laufen lachend, kommen an Kleingartenvereinen raus, an einem Hundeauslaufplatz – ist das schon Rövershagen?

Sich im schönsten Wald vor der Haustür zu verlaufen ist für düsige Einheimische nichts Schlimmes, aber gut wäre es doch, wenn das Stadtforstamt Hinweise geben würde, welcher Weg der richtige ist zur Hohen Düne und nach Warnemünde. Monika Kadner          

 

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

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